Zahlen & Fakten
Ort | Berliner Spreeinsel, Deutschland |
Architekt | Franco Stella |
Bauherr | Stiftung Humboldt Forum |
Gebäudeart | Öffentlicher Bau, Kultur- und Wissenschaftszentrum |
Fertigstellung | 2021 |
Fensterhersteller | u.a. WERTBAU GmbH, Langenwetzendorf |
Unsichtbare Fenstertechnik
Die Fenster mussten den optischen Anforderungen der alten Schlossfassade aus dem 15. Jahrhundert entsprechen, gleichzeitig aber mit modernster Technik im Sinne des Brandschutzes ausgestattet werden. Wie also Kettenantriebe, Elektrobeschlagscheren und optische Akustikmelder in bis zu sechs Meter hohe Kastenfenster verbauen, die im Notfall zum Abzug des Rauches öffnen, aber deren Technik im geschlossenen Zustand nicht gesehen werden soll?
Die Kettenantriebe der äußeren Fenster wurden dafür so im Pfosten integriert, dass diese bei geschlossenem Fenster komplett verdeckt sind. Zusätzlich wurden die Elektrobeschlagscheren SBS500 S sowie alle sichtbaren Montageteile nicht nur in den RAL-Farben des Fensters, sondern auch mit dem exakt selben Glanzgrad geliefert.
Modernste Technik in antikem Gewand
Kettenantriebe
Bringen Bewegung in die Flügel
Erst drehen die inneren Drehflügel auf: Sie werden jeweils durch eine Elektrobeschlagschere SBS 500S auf fast 90° Öffnungswinkel bewegt. Etwas zeitversetzt folgen die äußeren Drehflügel. Diese werden von Kettenantrieben SKA20-600 in Tandemversion bis zu einem Öffnungswinkel von 45°aufgedreht.
Elektrobeschlagscheren & Opto-Akustik-Melder
Sicherheit geht vor
Um die Elektrobeschlagschere in dem Kasten montieren zu können, musste HAUTAU spezielle Konsolen und Flügelböcke konstruieren. Diese erfordern eine besondere Montageart, damit der benötigte Lüftungsquerschnitt erreicht wird. Im Zusammenspiel mit einem zusätzlichen Verriegelungsantrieb je Innenflügel wird den geforderten Dichtigkeits- und Sicherheitsansprüchen genüge getan.
Für den Einklemmschutz nach Maschinenrichtlinie wurden ergänzend Opto-Akustik-Melder (OAM) in die Fenster integriert.
Rauch-Wärme-Abzugsanlagen
Rauch zieht ab
Zur Steuerung der motorischen Fenster wurden in eigenen Technikräumen insgesamt 53 Rauch-Wärme-Abzugs-Modulzentralen eingesetzt. Die Oberlichtfenster werden über weitere 87 RWA-Kompaktzentralen, die in Bodentanks verbaut wurden, gesteuert. Dies dient der Entrauchung nach Evakuierung.