Wasser & Chemikalien
Wasser ist eine der wichtigsten, wenn nicht die wertvollste Ressource der Welt; Wasserknappheit längst ein globales Problem.
Die Oberflächenbehandlung unserer Beschlagartikel macht diese langlebig und widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen – die Verfahren zeichnen sich jedoch auch durch einen hohen Wasser- und Chemikalienverbrauch aus. Deshalb hinterfragen wir, wo eine Oberflächenbehandlung tatsächlich notwendig ist und ersetzen Verfahren durch umweltfreundliche Alternativen.
Beispiel gefällig? Gerne.
Auf das Wesentliche reduziert
Der Umwelt zuliebe
Unsere Ladenbänder wurden bisher zunächst mit einer kathodischen Tauchlackierung behandelt, danach wurden die Artikel zwei Mal gepulvert. Nun verzichten wir bei 66 verschiedenen Artikeln bzw. rund 450.000 Stück jährlich auf den zweiten Pulverarbeitsgang.
Aber da geht noch mehr: Auch bei rund 79 ausgewählten Zamak-Artikel – das sind jährlich 2,4 Mio. Stück – können wir die bisherige kathodische Tauchlackierung getrost weglassen.
Das Ergebnis: Qualität und Korrosionsbeständigkeit werden dadurch nicht beeinträchtigt; da nur Nicht-Sichtflächen betroffen sind gibt es auch keine optischen Unterschiede. Dafür profitiert die Umwelt von dem verringerten Chemikalienverbrauch und Energieeinsatz.
Oberflächentechnik
Abwasser aufbereiten: Vakuumdestillation
Nach dem Entfetten unserer Beschläge sind die Becken stark verunreinigt (etwa durch CSB, Nickel). Die am stärksten mit Chemikalien verunreinigten Abwässer bereitet MACO in Vakuumdestillationsanlagen auf. 97 Prozent dieser Abwässer können dadurch wieder in den Produktionskreislauf rückgeführt und als Spülwasser verwendet werden. Nicht nur der Verbrauch an Frischwasser, auch der an Chemikalien hat sich signifikant reduziert.
Läuft rund: Kreislaufwasseranlage
Nur mehr einmal pro Monat müssen wir das Wasser in den Reinigungsbecken unserer Verzinkungsanlagen in Trieben wechseln. Der Dank dafür gebührt den acht Kreislaufwasseranlagen.
Unsere frisch verzinkten Artikel werden für eine finale Spülung in Reinigungsbecken getaucht und dabei Rückstände entfernt. Das verunreinigte Wasser aus den Becken wird dann in den Kreislaufwasseranlagen aufbereitet – mittels diverser Filter bzw. Ionentauscher. Rund 30.000 Liter Prozesswasser bewegen wir mit unseren Anlagen pro Stunde im Kreis.
2023 wurden zwei der acht Anlagen erneuert: Diese laufen nicht nur stabiler und reinigen das Wasser effizienter, sie sind zudem weniger oft zu warten und zerstören dank UV-Entkeimung auch organische Stoffe wie etwa Algen, was die Lebensdauer der Anlage erhöht.
Die Auswirkungen lassen sich sehen: Wir brauchen weniger Chemie in der Wasseraufbereitung. Gleichzeitig müssen die Bäder weniger oft erneuert werden.
Ionenaustauscher & Filterschlamm
Abwässer wiederverwenden
Rund 7.000 Liter Abwasser werden über eine Ionentauschanlage pro Stunde gereinigt. Während wir die gereinigten Abwässer wieder als Spülwasser verwenden, werden die Abfallstoffe über chemische Abwasseraufbereitung im Filterschlamm gebunden. Letzterer wird getrocknet, was zu einer Gewichtsreduktion von ca. 30 Prozent führt, und dann fachgerecht entsorgt.
Jährlich fallen rund 950.000 kg Filterschlamm an.
Reine Luft: Abluftwäscher
Wir reinigen nicht nur die Abwässer, auch die verunreinigte Luft wird “gewaschen” und Schadstoffe (wie giftige Stoffe oder explosionsfähiger Wasserstoff) herausgefiltert. Erst wenn diese wieder rein ist, wird sie in die Umwelt abgegeben.
Weniger Chemie: Automatisches Dosieren
Bisher wurden die Chemikalien unserer verschiedenen Bäder in der Oberflächenbehandlung vor allem händisch dosiert: Das führte zu einem relativ hohen Chemieverbrauch und Schwankungen in der Zusammensetzung. Seit Anfang 2023 werden unsere Bäder großteils vollautomatisch, zielgenau dosiert. Das reduziert den Chemikalienverbrauch deutlich.
Photovoltaik
Die Kraft der Sonne
Rund eine Million kWh Strom – diese beeindruckende Menge erneuerbare Energie erzeugen wir mit Photovoltaikanlagen an unseren Standorten in Österreich, Polen und Italien. Und machen uns so weniger stark abhängig von externen Zulieferern.
Unser Ziel: So viele Dachflächen von Lager- und Produktionshallen mit PV-Anlagen auszustatten wie möglich.
Die wertvollste Ressource schützen
Neues Entlackungsmodul
In eigener Produktion wenden wir bei MACO sieben Oberflächenverfahren an – u. a. das Pulverbeschichten und die Kathodische Tauchlackierung. Dabei werden die einzelnen Artikel auf Gestelle gehängt und anschließend behandelt. Dadurch bleiben aber auch auf den Gestellen Farb- und Pulverrückstände, die mit Chemie entfernt werden.
Seit Anfang 2023 ist in Salzburg ein neues Entlackungsmodul im Einsatz: Dieses vollautomatisierte, geschlossene System benötigt weniger Chemie, geringere Temperaturen und erzeugt weniger Luftemissionen.
Zink different
Chemie oder Zink? Darauf verzichten wir bei der Oberflächenbehandlung von rund 140 verschiedenen Artikeln. Vielmehr werden diese mit einem Abfallprodukt eines natürlich nachwachsenden Getreides geschliffen. Das sorgt für schöne Ästhetik bei gleichbleibender Funktion und Qualität – und jährlich 214 Millionen ökologischer produzierte Teile!
Streng kontrolliert
Unsere Abwasseraufbereitung wird engmaschig kontrolliert. So untersuchen wir nicht nur täglich die Abwässer an unseren Standorten im hausinternen Labor und führen ein Betriebsabwassertagebuch; zusätzlich finden einmal pro Quartal Fremduntersuchungen durch unsere Entsorgungsunternehmen sowie jährliche Abwasseruntersuchungen durch die Behörde statt.